„Kannst du dein Leben so führen, wie du willst?“ – Veranstaltungsreihe zum Thema Islam & Gesellschaft

2018 hat cum ratione eine Veranstaltungsreihe, bestehend aus drei Veranstaltungen, initiiert, die sich mit dem Thema Islam und der Gesellschaft beschäftigt hat. Hierzu wurden verschiedene Expert*innen eingeladen, die ihre Ansichten und Erfahrungen dazu geteilt haben, es bot sich aber auch die Möglichkeit des offenen Austausches zwischen sowohl den Vortragenden als auch den Besucher*innen untereinander.

Den Auftakt bildete die Veranstaltung „Kein Schritt zurück – Freiheit statt Diskriminierung für Frauen und Mädchen im Islam“, in der zunächst die türkischstämmige Publizistin Arzu Toker aus ihrem Buch „Kein Schritt zurück“ vortrug. Im Anschluss konnte das Thema durch SPD Ratsherr Ayhan Demir und Martina Wolf-Sediatschek, Koordinatorin der offenen Ganztagsschule und stellvertretende Bürgermeisterin in Lichtenau in einer Podiumsdiskussion weiter veranschaulicht und vertieft werden. Im Fokus der Veranstaltungen stand auch die Forderung nach einer strikten Trennung von Kirche und Staat, was von der Mehrheit der Anwesenden unterstützt wurde.

Die zweite Veranstaltung „Der Islam und das Grundgesetz“ schloss sich an und es wurde sich der brisanten Frage „Sind der Islam und das Grundgesetz vereinbar“ gewidmet. Hierzu waren die renommierten Islamwissenschaftler Dr. Abdel-Hakim Ourghi aus Freiburg und die Bonner Professorin Christine Schirrmacher sowie Fayssal Abed vom Extremismus Präventionsprogramm „Wegweiser“ aus Bielefeld zu Gast. Ourghi machte während der Veranstaltung vor allem zwei Aspekte sehr deutlich: Im Islam existieren verschiedene Ausprägungen, es kann nicht von einem einzigen Islam gesprochen werden – es gibt Richtungen, die im Widerspruch zu elementaren Werten unserer Gesellschaft stehen, der aufgeklärte Islam ist aber mit dem Grundgesetz vereinbar. Des Weiteren forderte er, es müsse endlich „mit der dringend benötigten Selbstkritik“ begonnen werden. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion kam es zu einer sachlichen Debatte, an der sich auch Vertreter heimischer Moscheen rege beteiligten. „Genau solch eine offene sachliche Debatte wollen wir in Paderborn entfachen“, erläutert Kerstin Haarmann, Geschäftsführerin von cum ratione, die Motivation der Gesellschaft. „Wir tolerieren weder die fehlende Islamkritik einiger liberaler Parteien noch wollen wir, dass Rassisten diesen Spielraum für einen generellen Angriff auf den Islam nutzen.“

Ende des Jahres folgte dann die dritte und letzte Veranstaltung in der Reihe: „Gefährliche Toleranz“. Der ehemalige ARD-Korrespondent Samuel Schirmbeck, der sein Ende September erschienenes Buch „Gefährliche Toleranz“ vorstellte, kritisierte hier den Umgang linker Parteien mit dem Islam und fordert mehr Mut zu aufgeklärter Islamkritik. Eine fundierte Religionskritik sieht Schirmbeck als essentiell an, beispielsweise das Frauenbild oder der Umgang mit Homosexualität dürfen nicht übergangen werden. Noch ausführlicher äußerte er sich hierzu auch im selben Jahr gegenüber dem Deutschlandfunk in dem Artikel „Liberale Muslime weltweit sind von Linken in Europa enttäuscht“. Nach dem Vortrag folgte eine teils sehr emotional geführte Debatte über die vorher angeführten Themen von Vertreter*innen der verschiedensten Positionen, Verbänden und Vereinen. „Genau diese Art von Diskussion wollten wir entfachen, kritische Themen müssen angesprochen werden“, erläutert Kerstin Haarmann, Geschäftsführerin von cum ratione. Weiter bekräftigt sie: „Uns ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht ausschließlich der Islam im Zentrum unserer Kritik steht, sondern sich cum ratione grundsätzlich gegen den zu großen Einfluss von Religion auf die Gesellschaft und damit für eine strikte Trennung von Kirche und Staat einsetzt.“

 

Links zu den einzelnen ausführlichen Veranstaltungsberichten:

https://cum-ratione.org/veranstaltung-kein-schritt-zurueck/

https://cum-ratione.org/veranstaltungsbericht-der-islam-und-das-grundgesetz/

https://cum-ratione.org/veranstaltungsbericht-gefaehrliche-toleranz/

„Kein Schritt zurück“

„Der Islam und das Grundgesetz“

„Gefährliche Toleranz“