Der Tod von Mahsa Amini

Die 22-jäh­ri­ge Mah­sa Ami­ni wur­de am 13. Sep­tem­ber von der ira­ni­schen Sit­ten­po­li­zei fest­ge­nom­men. Angeb­lich saß ihr Kopf­tuch nicht kor­rekt. Sie starb kurz dar­auf, am 16. Sep­tem­ber. Laut der dor­ti­gen Poli­zei habe sie auf der Wache einen Herz­in­farkt erlit­ten, sei ins Koma gefal­len und dann im Kran­ken­haus gestor­ben. Die Fami­lie gibt aber an, dass kei­ner­lei Vor­er­kran­kun­gen vor­la­gen. 1 Auch wider­spricht die­se Ver­si­on der Poli­zei einem inzwi­schen gelösch­ten Pos­ting auf Insta­gram des Kran­ken­hau­ses, in dem erklärt wor­den ist, dass Mah­sa bereits bei Ein­lie­fe­rung hirn­tot gewe­sen sei. 2

Seit ihrem Tod gibt es Pro­tes­te im Land, an denen sich Hun­dert­tau­sen­de betei­li­gen. Sie for­dern eine Locke­rung der Klei­dungs­vor­schrif­ten und spre­chen sich gegen die Unter­drü­ckung und Will­kür des Regimes aus. Frau­en neh­men aus Soli­da­ri­tät zu Mah­sa ihre Kopf­tü­cher ab und schnei­den sich die Haa­re ab. Die ira­ni­sche Regie­rung geht bru­tal gegen die Demonstrant*innen vor, bereits Dut­zen­de wur­den von den Streit­kräf­ten getö­tet. Auf der Sei­te Amnes­ty Inter­na­tio­nal fin­det ihr hier­zu noch wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen, inwie­weit die Sicher­heits­kräf­te dabei rechts­wid­ri­ge Metho­den ein­set­zen, um die größ­ten­teils fried­lich Pro­tes­tie­ren­den aus­ein­an­der zu trei­ben.

Die Kopf­tuch­de­bat­te wird auch hier­zu­lan­de seit gerau­mer Zeit sehr kon­tro­vers dis­ku­tiert, es bestehen auch in auf­ge­klär­ten Krei­sen unter­schied­li­che Ansich­ten. Fest steht jedoch eins: Es soll­te nicht nur eine freie Ent­schei­dung sein, ein Kopf­tuch zu nut­zen, son­dern auch, kei­nes zu tra­gen.