Das Lieferkettengesetz

Gegen Gewin­ne ohne Gewis­sen – unter die­sem Slo­gan star­te­te in die­ser Woche die bun­des­wei­te Initia­ti­ve für ein natio­na­les Lie­fer­ket­ten­ge­setz. Die Initia­ti­ve besteht aus 17 zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen und wei­te­ren Unterstützer*innen, dar­un­ter auch die gemein­nüt­zi­ge Gesell­schaft cum ratio­ne aus Pader­born. Ziel ist die Ein­füh­rung eines Geset­zes, das dazu führt, dass Unter­neh­men Men­schen­rech­te ach­ten und Umwelt­zer­stö­rung ver­mei­den – auch im Aus­land.

Momen­tan ist das eher eine Aus­nah­me als die Regel. Das zei­gen aktu­el­le Medi­en­be­rich­te immer wie­der. So arbei­ten auf den Kakao­plan­ta­gen in West­afri­ka noch immer rund 2 Mil­lio­nen Kin­der unter aus­beu­te­ri­schen Bedin­gun­gen. Statt in die Schu­le zu gehen tra­gen sie zu schwe­re Kakao­sä­cke, müs­sen mit gefähr­li­chen Werk­zeu­gen wie Mache­ten arbei­ten oder ver­sprü­hen ohne Schutz­klei­dung gif­ti­ge Pes­ti­zi­de. Scho­ko­la­den­her­stel­ler wie Fer­re­ro, Nest­lé und Mars pro­fi­tie­ren von der Aus­beu­tung die­ser Kin­der. Die Lieb­lings­sü­ßig­keit der Deut­schen bekommt damit einen faden Bei­geschmack.

„Nur ein Gesetz kann dafür sor­gen, dass Mensch und Umwelt aus­rei­chend geschützt wer­den“, ver­deut­licht Kers­tin Haar­mann, die Geschäfts­füh­re­rin von cum ratio­ne. „Die Bun­des­re­gie­rung muss dafür sor­gen, dass Unter­neh­men ihre Ver­ant­wor­tung in ihren welt­wei­ten Lie­fer­ket­ten nicht mehr ver­nach­läs­si­gen. Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen dür­fen end­lich kein trau­ri­ger All­tag mehr sein!“.

Das for­der­ten Kers­tin Haar­mann und Lara Schrö­der am Diens­tag auch vor dem Reichs­tag in Ber­lin. Gemein­sam mit Vertreter*innen der ins­ge­samt über 60 Unterstützer*innen der Kam­pa­gne set­zen sie ihr Zei­chen für mehr Gerech­tig­keit in den inter­na­tio­na­len Pro­duk­ti­ons­ket­ten. Ein gesetz­li­cher Rah­men wur­de hin­ter 4 Grab­stei­nen plat­ziert, die sym­bo­lisch für eini­ge der schlimms­ten Ereig­nis­se ste­hen soll­ten: Der Fabrik­brand Ali Enter­pri­ses in Paki­stan mit 258 Toten, der Damm­bruch in Bra­si­li­en mit 246 Toten, ein Streik in einer Mine in Süd­afri­ka mit 34 Toten und der Fabrik­ein­sturz der Fabrik Rana Pla­za in Ban­gla­desch mit unfass­ba­ren 1134 Toten.

Die Kam­pa­gne rich­tet sich dabei nicht aus­schließ­lich an Poli­tik und Unter­neh­men, denn die Stim­me jedes und jeder Ein­zel­nen ist wich­tig, damit mög­lichst viel Druck aus der Gesell­schaft auf die Bun­des­re­gie­rung aus­ge­übt wird!

Unter­schreibt hier die Peti­ti­on!