Ausstellung “Ich mache deine Kleider”

Klei­dung hat unmit­tel­ba­re Aus­wir­kun­gen auf unser Wohl­be­fin­den. Sie macht uns selbst­be­wusst. Attrak­tiv. Sie erzählt etwas über uns. Sie stif­tet Iden­ti­tät. Wer aber setzt sich für uns an Web­stuhl und Näh­ma­schi­ne? Das wis­sen wir nicht. Die Aus­stel­ler wol­len das ändern.

Aus die­sem Grund zeigt die Aus­stel­lung “Ich mache dei­ne Klei­der” füh­ren­de Gewerk­schaf­te­rin­nen aus Ban­gla­desch und Kam­bo­dscha im Gespräch. Ent­wi­ckelt wur­de sie von der nie­der­län­di­schen Kam­pa­gne für Sau­be­re Klei­dung (CCC). Sie wur­de von FEMNET e.V. über­nom­men, über­setzt und als Wan­der­aus­stel­lung kon­zi­piert. Wir haben sie nun aus­ge­lie­hen und das West­fa­len-Kol­leg als Ver­an­stal­tungs­ort dazu gewon­nen. Nach der Eröff­nung am 10.02.2016 konn­ten Inter­es­sier­te die Aus­stel­lung “Ich mache dei­ne Klei­der” bis zum 24. Febru­ar in der Cafe­te­ria des West­fa­len-Kol­legs besu­chen.

Nähe­rin­nen arbei­ten mehr als 70 Stun­den die Woche unter erbärm­lichs­ten Bedin­gun­gen für 50 € im Monat! Die­se scho­ckie­ren­den Zah­len bei der Eröff­nung der Wan­der­aus­stel­lung lie­fer­te Refe­ren­tin Danie­la Wawr­zy­ni­ak vom Netz­werk FEMNET am Mitt­woch­abend (10.02.2016). Hier zeig­te die Grün­de­rin eines eige­nen Fair-Trade-Labels ein­drucks­voll auf, dass an unse­ren nor­ma­len Klei­dungs­stü­cken das Blut vie­ler Frau­en aus Ban­gla­desch oder Kam­bo­dscha klebt. Die Arbeits­be­din­gun­gen vor Ort sind meist men­schen­un­wür­dig, den Fir­men geht es nur um Pro­fit.

 

Umfassende Aufklärungsarbeit notwendig

„Wir müs­sen über die skru­pel­lo­sen Prak­ti­ken der Tex­til­in­dus­trie stär­ker auf­klä­ren“ — erklär­te cum ratio­ne-Geschäfts­füh­re­rin Kers­tin Haar­mann. Die gemein­nüt­zi­ge Gesell­schaft aus Pader­born hat sich in ihrem ers­ten Pro­jekt dem The­ma „Fai­rer Han­del“ ver­schrie­ben. Neben der Aus­lo­bung eines bun­des­wei­ten Prei­ses (10.000€) für eine gelun­ge­ne PR-Kam­pa­gne zuguns­ten Fai­rer Label, gehört ganz bewusst die Infor­ma­ti­ons­ar­beit hier in Deutsch­land.

„Not­wen­dig ist ein Bewusst­seins­wan­del in Sachen Kon­sum – auch bei jün­ge­ren Men­schen“, pflich­tet Roland Her­mes, stell­ver­tre­ten­der Schul­lei­ter des West­fa­len-Kol­legs bei. Mit­or­ga­ni­sa­to­rin und Erd­kun­de-Leh­re­rin Kath­rin Hamel freu­te sich, dass 35 Men­schen der Ein­la­dung des Kol­legs und der Gesell­schaft cum ratio­ne gefolgt sei­en. Schon beim Auf­bau der Info­ta­feln über nach­hal­ti­ge Schuh- und Leder­wa­ren hät­ten sich Stu­die­ren­de für das The­ma inter­es­siert.