Am vergangenen Freitag und Samstag waren unsere Referent*innen Lara und Steffen zu Gast in der Realschule in der Südstadt in Paderborn. An zwei Tagen haben sie den Schüler*innen dabei die internationale (Sport-)Bekleidungsindustrie vorgestellt.
Im Vordergrund stand dabei nicht die reine Wissensvermittlung, sondern die Schüler*innen sollten über verschiedene (spielerische) Methoden in die Lage versetzt werden, ihre Perspektive ein wenig zu verändern, um so zumindest ansatzweise nachempfinden zu können, unter welchen Bedingungen die Näher*innen in der Bekleidungsindustrie auch heute noch arbeiten müssen. Gespielt wurde dabei beispielsweise eine besondere Variante des bekannten Formats Eckenraten, bei der ihnen aber verschiedene Handicaps zugeteilt wurden. So wurde bspw. Team 1 zugeteilt, dass sie in einer Fabrik mit geringer Bezahlung arbeiten, damit sich und ihre Familie nicht ausreichend ernähren können und somit erschöpft sind und sich nur langsam bewegen können – pro richtiger Antwort durften sie nur die halbe Strecke zurücklegen. Alle Teams, bis auf eines, hatten derartige Handicaps, was den Teilnehmenden aufzeigen sollte, unter welch ungleichen und schwierigen Bedingungen die Näher*innen tagtäglich arbeiten müssen.
Einen weiteren Schwerpunkt des ersten Tages bildete die Fußballweltmeisterschaft, die aktuell in Katar stattfindet: In Gruppen sollten die Schüler*innen dabei erarbeiten, welche Punkte kritisch an der Weltmeisterschaft gesehen werden und ihre eigene Meinung dazu bilden. Als kleines Highlight gab es hier ein interaktives Quiz, bei dem ein fair produzierter Ball gewonnen werden konnte.
Am Samstag war dann Tag der offenen Tür in der Realschule: Unsere Bildungseinheit stand dabei ganz im Zeichen des von uns zur Verfügung gestellten Exit Games. Die Schüler*innen schlüpften dabei in die Rolle von drei Näherinnen in einer Textilfabrik in Bangladesch, die mit unterschiedlichen Problemen konfrontiert werden. Gemeinsam ist allen drei Charakteren, dass sie sich aktiv für bessere Bedingungen einsetzen wollen, damit unsere Kleidung zukünftig endlich gerecht hergestellt werden kann.
Wir freuen uns, dass die Schüler*innen so motiviert mitgearbeitet haben und viel Spaß am Exit Game hatten. Je früher über die weiterhin bestehenden Probleme bei der Herstellung unserer Bekleidung informiert wird, desto eher können wir uns gemeinsam für eine Veränderung der Situation einsetzen.