Update: Zertifizierte Schals in den Fanshops der Fußball-Bundesligisten

Wenn die Hym­ne im Sta­di­on gespielt wird, hal­ten Tau­sen­de Fans stolz die Far­ben ihres Ver­eins hoch. Der Fan­schal ist damit eines der Pro­duk­te aus dem Sor­ti­ment der Sport­klubs, das im Sta­di­on am meis­ten prä­sent ist.

Obwohl es mitt­ler­wei­le zahl­rei­che Beklei­dungs­stü­cke in den Shops der Ver­ei­ne gibt, die unter nach­hal­ti­gen Bedin­gun­gen her­ge­stellt wor­den sind, trifft das auf die über­wie­gen­de Mehr­heit der Fan­schals bis­her nicht zu. Die­se wer­den zur­zeit in der Regel aus Poly­acryl her­ge­stellt. Dabei han­delt es sich um eine Kunst­fa­ser, die sich auf der Haut weich und warm anfühlt und sehr knit­ter­arm ist. Dar­über hin­aus sind Tex­ti­li­en aus Poly­acryl äußerst bestän­dig in ihren Eigen­schaf­ten und trock­nen schnell.

Doch auch wenn vie­le Grün­de für die Ver­wen­dung von Poly­acryl spre­chen, steht die Kunst­fa­ser u. a. auf­grund der Nut­zung end­li­cher Res­sour­cen wie Erd­öl bei der Her­stel­lung und bis­her nicht bestehen­der Recy­cling­pro­zes­se in der Kri­tik.

Wer­den Poly­acryl-Fasern genutzt, soll­te daher dar­auf geach­tet wer­den, dass ver­läss­li­che Sie­gel genutzt wer­den, die für Trans­pa­renz in der Lie­fer­ket­te sor­gen und bestimm­te sozia­le und öko­lo­gi­sche Stan­dards sicher­stel­len. Fan­schals mit Nach­hal­tig­keits­sie­gel waren bis­her bei den Pro­fi­sport­ver­ei­nen jedoch Man­gel­wa­re.

 

Schals mit Nach­hal­tig­keits­zer­ti­fi­kat sind mög­lich

Dass es auch anders geht, zeigt nun der Ham­bur­ger SV: Der Bun­des­li­ga­klub aus dem Nor­den hat in den letz­ten Mona­ten inten­siv mit sei­nem Lie­fe­ran­ten, der MCG GmbH aus Nor­der­stedt, an einer nach­hal­ti­ge­ren Pro­duk­ti­on der Schals gear­bei­tet und bie­tet seit Anfang Okto­ber nun Fan­schals an, die mit dem Oeko-Tex Made in Green Label zer­ti­fi­ziert wor­den sind. Beim Oeko-Tex Made in Green Label wer­den sowohl öko­lo­gi­sche als auch sozia­le Stan­dards ent­lang der Lie­fer­ket­te berück­sich­tigt. Zudem sind die Lie­fer­ket­ten rück­ver­folg­bar und trans­pa­rent, sodass Konsument*innen den Weg des von ihnen gekauf­ten Pro­duk­tes vom Anbau der Baum­wol­le bis in den Han­del nach­voll­zie­hen kön­nen.

Aktu­ell bie­tet der Ham­bur­ger Sport-Ver­ein sechs Made in Green- sowie einen GOTS-zer­ti­fi­zier­ten Schal an. Die Baum­wol­le für den GOTS-zer­ti­fi­zier­ten Schal stammt dabei aus dem span­nen­den Pro­jekt „Vom Feld in den Fan­shop“ (mehr Infos hier). Alle Schals, die zur­zeit noch kein Zer­ti­fi­kat tra­gen, sind alte Bestän­de. Alle Nach­pro­duk­tio­nen wer­den ab sofort eben­falls Made in Green-zer­ti­fi­ziert sein.

„Mit unse­ren neu­en zer­ti­fi­zier­ten Fan­schals zei­gen wir, dass Tra­di­ti­on und Fort­schritt beim HSV Hand in Hand gehen. Wir möch­ten unse­ren Fans nicht nur hoch­wer­ti­ge Pro­duk­te bie­ten, son­dern auch aktiv Ver­ant­wor­tung für Umwelt und Zukunft über­neh­men.“

Ein wei­te­res Posi­tiv­bei­spiel ist Uni­on Ber­lin: Auch hier kön­nen im Fan­shop Schals erwor­ben wer­den, die mit dem GOTS-Label sowie dem Grü­nen Knopf zer­ti­fi­ziert wor­den sind.

Es geht also vor­an. Wir hof­fen, dass zukünf­tig noch wei­te­re Ver­ei­ne der ande­ren Sport­ar­ten den Posi­tiv­bei­spie­len fol­gen und Nach­hal­tig­keit auch beim Fan­schal bald das neue Nor­mal dar­stellt. 

 

Quel­le:

Poly­acryl: Eigen­schaf­ten, Anwen­dung und Pro­ble­me der Kunst­fa­ser — Utopia.de