Firmencheck 2019

Auch wenn vie­le Unter­neh­men in ihren Ver­hal­tens­ko­di­zes ger­ne erklä­ren, dass sie exis­tenz­si­chern­de Löh­ne zah­len wol­len, sind sie in der Rea­li­tät lei­der noch immer weit davon ent­fernt. Das zeigt der Bericht „Fir­men­check 2019“, den die Kam­pa­gne für Sau­be­re Klei­dung nun her­aus­ge­ge­ben hat. Für den Report hat die Kam­pa­gne, deren asso­zi­ier­tes Mit­glied cum ratio­ne ist, 45 der wich­tigs­ten euro­päi­schen Mode­fir­men zum The­ma Löh­ne befragt. Das Ergeb­nis: Trotz vie­ler Absichts­er­klä­run­gen und Ver­spre­chun­gen kann kei­ne ein­zi­ge der unter­such­ten Fir­men nach­wei­sen, dass den Näher*innen in den für sie pro­du­zie­ren­den Fabri­ken ein Lohn gezahlt wird, der zum Leben reicht.

Ihr wollt wis­sen, wie eure Lieb­lings­mar­ke abge­schnit­ten hat? Dann fin­det ihr den Gesamt­be­richt  hier.

Und wie könnt ihr zusätz­lich aktiv wer­den?

Damit sich die befrag­ten Mode­mar­ken und auch ande­re Unter­neh­men, die nicht in die Umfra­ge invol­viert waren, nicht ein­fach vor einer Mau­er des Schwei­gens ver­ste­cken kön­nen, wird die Kam­pa­gne Exis­tenz­lohn durch zwei wei­te­re Ele­men­te unter­stützt: Mas­sen­kun­den­an­fra­gen und eine Crowd-Rese­arch. Bei der Kun­den­an­fra­ge und der Crowd-Rese­arch han­delt es sich um exklu­si­ve Ele­men­te der Public Eye Kam­pa­gne (CCC Schweiz), an denen wir uns betei­li­gen möch­ten.

  • Kun­den­an­fra­gen: Wir wol­len gemein­sam den Kun­den­diens­ten von acht Mode­fir­men die größ­te Wel­le von Anfra­gen schi­cken, die sie je erlebt haben. Men­schen kön­nen über die Web­site von Public Eye mit einem Klick dem Kun­den­dienst fol­gen­der Fir­men schrei­ben und Trans­pa­renz über Löh­ne for­dern: C&A (Schweiz), CALIDA-GROUP, H&M, Strell­son (Schweiz), Tal­ly Wei­jl (Schweiz), Tri­umph, Zalan­do, Zara.
  • Mit einer Crowd-Rese­arch erfas­sen wir Daten zur Trans­pa­renz bei Hun­der­ten von Mode­fir­men – hier kön­nen auch zu klei­nen Fir­men oder „Ethi­cal“ Brands Infor­ma­tio­nen zusam­men­ge­tra­gen wer­den. Gemein­sam mit Frei­wil­li­gen wol­len wir Daten zu wei­te­ren Fir­men erfas­sen, die im Rating bis­her nicht ent­hal­ten sind. Das Ziel ist eine Daten­bank mit meh­re­ren Hun­dert Brands zum The­ma Lie­fer­ket­ten- und Lohn­trans­pa­renz, die als Basis für wei­te­re Recher­chen dient und auch auf­zeigt, dass eini­ge Unter­neh­men bereits wei­ter sind. Jede*r kann mit­ma­chen!

Außer­dem ist Anfang Sep­tem­ber die Initia­ti­ve Lie­fer­ket­ten­ge­setz gestar­tet. Die­se ist fest davon über­zeugt, dass frei­wil­li­ge Ver­pflich­tun­gen von Unter­neh­men nicht der Schlüs­sel zum Erfolg sind. Daher rich­tet sie sich an die Bun­des­re­gie­rung und for­dert, dass end­lich ein Gesetz geschaf­fen wird, das Fir­men für Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen in ihren Lie­fer­ket­ten haft­bar macht.

Unter­zeich­net hier die Peti­ti­on und setzt euer Zei­chen für mehr Gerech­tig­keit in den glo­ba­len Lie­fer­ket­ten.