- Bei städtischen Baugebieten: Wenn Neubau, dann nachhaltig!
- Erfüllung einer bestimmten Klimabilanz bzw. der Kriterien für ökologisches und energieeffizientes Bauen
- Förderung und Forderung von Sekundärbaustoffen und alternativen Rohstoffen in öffentlichen Ausschreibungen (z.B. durch Mindesteinsatzquoten von Holz-/Hybridbau und Recycling-Beton
- Begründungspflichten bei Nichteinhaltung von ökologischen Kriterien
- Beispiel Stuttgart: städtische Vorgaben im Energiebereich bei Neubau- und Sanierungsvorhaben: https://www.stuttgart.de/leben/umwelt/energie/energiemanagement/#energierichtlinie-und-energetische-vorgaben & https://www.stuttgart.de/medien/ibs/Energierichtlinie-der-LHS-Stuttgart.pdf
- Beispiel Schweiz: Förderung von Recycling-Beton: https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2015/891/de
- Flächen zur Aufbereitung von Sekundärmaterialien schaffen
- Durch Einrichtung von Sammelstellen oder Änderungen im Flächennutzungsplan von Kommunen
- Adäquate Gebühren für die Deponierung von Primärmaterialien
- Die Deponierung von Primärmaterialien sollte so teuer sein, dass sie sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt und alternative Lösungen verfolgt werden, die sich an dem Ziel der Kreislaufwirtschaft orientieren. Die Abfallgebühren sollten dabei die Klimaschädlichkeit des Abfalls berücksichtigen: Wer also besonders klimaschädlichen Abfall entsorgen möchte, muss dafür hohe Gebühren bezahlen.
- Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen durch digitale Materiallager und Bauteilbörsen
- Wenn ein neues Gebäude errichtet wird, sollten Bauträger*innen und Planer*innen sicherstellen, dass sämtliche Bauteile in einem digitalen Materiallager aufgelistet werden, damit diese bei einem potenziellen späteren Abriss bekannt sind und direkt für andere Projekte verwendet werden können. Auch bei Bestandsgebäuden sollten – soweit möglich – die einzelnen Bauteile im Nachhinein erfasst und so digital verfügbar gemacht werden. Die Digitalisierung der Bauteile stellt eine notwendige Voraussetzung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft dar.
- Beispiel: Die Madaster-Plattform
- Abfalleigenschaft für gebrauchte Bauteile beenden
- Wenn Bauteile nach dem Abriss wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden sollen, ist deren Klassifizierung von großer Bedeutung. Gelten diese direkt nach dem Abbruch/Abriss als Abfall, wird die Wiederverwendung deutlich erschwert. Der Produktstatus bei selektivem Rückbau muss erhalten bleiben. Für viele andere Produktgruppen gibt es hier schon klare Regelungen. Die Politik muss nun auch für Bau- und Abbruchmaterialien nachziehen.
- Interessanter Zeitungsartikel: https://www.euwid-recycling.de/news/politik/bmuv-abfallende-verordnung-fuer-ersatzbaustoffe-noch-in-dieser-legislaturperiode-181022/
- Die Rate energetischer Sanierungen erhöhen, z.B. durch verpflichtende Sanierungsfahrpläne, Klimaberatungen und Förderungsmaßnahmen. Jeder Neubau verschlingt Unmengen von Ressourcen, deshalb sollte ein größerer Fokus auf die Renovierung von Altbauten gelegt werden.
- Beispiel: InnovationCity Bottrop
- Zu einer effizienteren Wohnflächennutzung beitragen
- Während wir früher noch mit deutlich weniger Wohnfläche ausgekommen sind, ist diese in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen. Das führt dazu, dass wir insgesamt mehr Fläche benötigen und damit auch mehr Wohngebäude entstehen müssen. Dazu kommt, dass wenn die Kinder ausziehen und/oder der Partner bzw. die Partnerin verstirbt, oftmals Teile der Wohnung nicht mehr benutzt werden, da diese einfach zu groß ist. Kommunen sollten das Ziel verfolgen, dass vorhandene Wohnfläche wieder effizienter genutzt wird. Dazu können sie z.B. eine kommunale Aktionsstelle ins Leben rufen, steuerliche Erleichterungen oder andere Förderprogramme einführen.
- Beispiel: Wohnen für Hilfe https://www.vdk.de/deutschland/pages/themen/rente/69832/liste_wohnen_fuer_hilfe_in_deutschland?dscc=essenc
- Hinweis auf Dissertation Fuhrhop: https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/80/29/a6/oa9783839469002IMRiXWBNEncKd.pdf
- Idee: Leerstandskataster mit Altersstruktur kombinieren: https://www.lgln.niedersachsen.de/startseite/geodaten_karten/baulucken_und_leerstandskataster/bauluecken-und-leerstandskataster-111411.html
- Die nachhaltige Siedlungsentwicklung fördern
- Bei der Siedlungsentwicklung sollten Kommunen darauf achten, dass sie wertvolle Flächen insbesondere im Außenbereich nicht sofort als neues Bauland ausweisen, sondern prüfen, ob nicht alternative nachhaltigere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Neben den oben genannten Methoden zur effizienteren Wohnflächennutzung sollten Nachverdichtungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen werden, vor allem in Form von Dachaufstockungen und –ausbauten. Die Anreize für Außenverdichtung sollten abgeschafft werden und Folgekosten für die bei Baugebieten am Siedlungsrand neu entstehende Infrastruktur stärker berücksichtigt werden. Auch weitere Gebühren, wie zum Beispiel Abwasserkosten, sollten sowohl verursachergerecht als auch mit einer entsprechenden Grundgebühr für die Nutzung versehen werden, um eine effiziente Flächennutzung zu fördern.
- Abschaffung Stellplatzverordnung (bzw. in Alternativen denken; ÖPNV-Ticket bieten)
- Möglichkeiten durch Aufstockung: https://backend.orlis.difu.de/server/api/core/bitstreams/3b075abd-4ed7-4116-bf25-a7f51fdc7e10/content oder https://www.tu-darmstadt.de/media/daa_responsives_design/01_die_universitaet_medien/aktuelles_6/pressemeldungen/2019_3/Tichelmann_Deutschlandstudie_2019.pdf
- Bildung stärken
- Durch Schulungsangebote für Architekt*innen, Bauträger*innen und kommunale Verantwortliche sowie eine stärkere Verzahnung in der Lehre
Auch andere Organisationen haben Forderungen aufgestellt. Hier ein Überblick:
Architects for Future: https://www.architects4future.de/forderungen
Daniel Fuhrhop: 100 Instrumente in seinem Buch „Verbietet das Bauen“ https://www.verbietet-das-bauen.de/
German Zero: https://germanzero.de/gz-media/pages/assets/c554854f2a-1647511336/gz-gesetzespaket-kap5-gebaeude.pdf
Deutsche Umwelthilfe: https://cum-ratione.org/wp-content/uploads/231212_DUH_10_Punkte_Plan_Kreislaufwirtschaft_am_Bau_umsetzen.pdf