Als gemeinnützige Gesellschaft wollen wir dazu beitragen, dass das Bauen und Wohnen zukünftig nachhaltiger wird. Wir besitzen weder die Rohstoffe noch die Flächen, um genauso weiter zu bauen wie bisher. Dass sich zukünftig etwas ändern muss, ist klar. Doch wie genau können wir vorgehen und was sollten die nächsten Schritte sein? Wir als cum ratione haben 9 Forderungen aufgestellt:

  1. Bei städtischen Baugebieten: Wenn Neubau, dann nachhaltig! 
  1. Flächen zur Aufbereitung von Sekundärmaterialien schaffen 
  • Durch Einrichtung von Sammelstellen oder Änderungen im Flächennutzungsplan von Kommunen  
  1. Adäquate Gebühren für die Deponierung von Primärmaterialien 
  • Die Deponierung von Primärmaterialien sollte so teuer sein, dass sie sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt und alternative Lösungen verfolgt werden, die sich an dem Ziel der Kreislaufwirtschaft orientieren. Die Abfallgebühren sollten dabei die Klimaschädlichkeit des Abfalls berücksichtigen: Wer also besonders klimaschädlichen Abfall entsorgen möchte, muss dafür hohe Gebühren bezahlen.  
  1. Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen durch digitale Materiallager und Bauteilbörsen  
  • Wenn ein neues Gebäude errichtet wird, sollten Bauträger*innen und Planer*innen sicherstellen, dass sämtliche Bauteile in einem digitalen Materiallager aufgelistet werden, damit diese bei einem potenziellen späteren Abriss bekannt sind und direkt für andere Projekte verwendet werden können. Auch bei Bestandsgebäuden sollten – soweit möglich – die einzelnen Bauteile im Nachhinein erfasst und so digital verfügbar gemacht werden. Die Digitalisierung der Bauteile stellt eine notwendige Voraussetzung für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft dar.  
  1. Abfalleigenschaft für gebrauchte Bauteile beenden  
  1. Die Rate energetischer Sanierungen erhöhen, z.B. durch verpflichtende Sanierungsfahrpläne, Klimaberatungen und Förderungsmaßnahmen. Jeder Neubau verschlingt Unmengen von Ressourcen, deshalb sollte ein größerer Fokus auf die Renovierung von Altbauten gelegt werden. 
  • Beispiel: InnovationCity Bottrop 
  1.  Zu einer effizienteren Wohnflächennutzung beitragen  
  1. Die nachhaltige Siedlungsentwicklung fördern  
  1. Bildung stärken  
  • Durch Schulungsangebote für Architekt*innen, Bauträger*innen und kommunale Verantwortliche sowie eine stärkere Verzahnung in der Lehre  

Auch andere Organisationen haben Forderungen aufgestellt. Hier ein Überblick: 

Architects for Future: https://www.architects4future.de/forderungen  

Daniel Fuhrhop: 100 Instrumente in seinem Buch „Verbietet das Bauen“ https://www.verbietet-das-bauen.de/  

German Zero: https://germanzero.de/gz-media/pages/assets/c554854f2a-1647511336/gz-gesetzespaket-kap5-gebaeude.pdf  

Deutsche Umwelthilfe: https://cum-ratione.org/wp-content/uploads/231212_DUH_10_Punkte_Plan_Kreislaufwirtschaft_am_Bau_umsetzen.pdf